Das Mehrheitswahlrecht ist ein Wahlsystem, das in vielen Ländern angewendet wird, um politische Mandate zu vergeben. Bei diesem Wahlsystem wird der Kandidat oder die Kandidatin gewählt, der oder die die meisten Stimmen erhält, unabhängig vom prozentualen Anteil der erhaltenen Stimmen.
Das Mehrheitswahlrecht wird häufig bei sogenannten Einzelmandatssystemen angewendet, bei denen nur eine einzige Person pro Wahlkreis oder Bezirk gewählt wird. Der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Stimmen wird zum Vertreter dieses Wahlkreises oder Bezirks gewählt und erhält das entsprechende Mandat.
Ein möglicher Vorteil dieses Wahlsystems ist die klare Zuordnung der politischen Vertretung, da jeder Wahlkreis oder Bezirk einen direkten Ansprechpartner hat. Es trägt außerdem zur Stärkung großer Parteien bei und kann die politische Stabilität fördern.
Kritiker des Mehrheitswahlrechts argumentieren dagegen, dass es zu einer Verzerrung des Wahlergebnisses kommen kann, da die prozentuale Verteilung der Stimmen nicht berücksichtigt wird. Kleine Parteien oder Gruppierungen können benachteiligt werden, da sie möglicherweise keine Mehrheit in einem bestimmten Wahlkreis erreichen können, aber dennoch einen signifikanten Anteil an Stimmen erhalten.