Ein Realakt ist eine Handlung, durch die unmittelbar und erkennbar ein Rechtserfolg herbeigeführt werden soll. Anders als ein Rechtsgeschäft ist ein Realakt jedoch nicht auf die rechtliche Gestaltung von Rechtsverhältnissen ausgerichtet. Vielmehr geht es bei einem Realakt darum, einen bestimmten tatsächlichen Zustand herbeizuführen oder zu ändern.
Ein typisches Beispiel für einen Realakt ist das Einschreiben eines Briefes. Durch die Einlieferung des Briefes in den Briefkasten bei der Post soll der Zustellungserfolg erreicht werden. Es bedarf keiner weiteren rechtlichen Gestaltung, um das Recht auf Zustellung des Briefes zu begründen. Der Realakt selbst ist ausreichend, um den gewünschten Rechtserfolg zu erzielen.
Realakte sind wichtig im Recht, da sie eine eigene Rechtsqualität haben. Sie können rechtliche Wirkungen entfalten und beispielsweise Rechte begründen, übertragen oder aufheben. Die daraus resultierenden Rechtsfolgen sind nicht von der Zustimmung oder Willenserklärung eines anderen Beteiligten abhängig, sondern ergeben sich unmittelbar aus dem Realakt selbst.
Die rechtlichen Bedeutung von Realakten kann je nach Rechtsgebiet und Kontext unterschiedlich sein. In einigen Fällen können Realakte auch rechtliche Pflichten begründen oder Rechte anderer Personen beeinflussen. Es ist daher wichtig, die Regelungen und Auswirkungen von Realakten in den jeweiligen Rechtsgebieten zu kennen und zu beachten.