Grobe Fahrlässigkeit ist ein Rechtsbegriff, der im Zivilrecht verwendet wird, um ein besonders schweres Verschulden zu beschreiben. Im Gegensatz zur einfachen Fahrlässigkeit handelt es sich bei grober Fahrlässigkeit um ein Verhalten, bei dem die erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt wird.
Der Grad der Fahrlässigkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Schadensersatzansprüchen. Liegt grobe Fahrlässigkeit vor, kann der Geschädigte in der Regel einen höheren Schadensersatzanspruch geltend machen. Die genaue Definition und Auslegung von grober Fahrlässigkeit kann jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich sein und hängt von den Umständen des konkreten Falls ab.
Typische Beispiele für grobe Fahrlässigkeit können sein: das Verursachen eines Verkehrsunfalls unter Alkoholeinfluss, das Ignorieren von Warnhinweisen, das fahrlässige Handeln mit gefährlichen Stoffen oder das Missachten grundlegender Sicherheitsvorschriften.
Es liegt in der Verantwortung des Gerichts, grobe Fahrlässigkeit zu bewerten und zu entscheiden, ob der Kläger einen Anspruch auf Schadensersatz hat und inwieweit dieser Anspruch gerechtfertigt ist.